Rotterdam
Maastunnel
photo
Lüftungsbauwerk

In den Jahren vor und während des Kriegs (1937-1942) von J. P. van Bruggen und A. J. van der Steur gebaut, stellte der Tunnel zu seiner Zeit ein bedeutendes Infrastrukturvorhaben dar. Bis zu seiner Eröffnung war die Willemsbrug über die Nieuwe Maas zusammen mit der Koninginnebrug über den Koningshaven der einzige feste Übergang. Ansonsten war jeglicher Verkehr - ausgenommen die Eisenbahn, die über eine Brücke neben der Willemsbrug verfügte - auf die Fähre angewiesen.

photo
Bau des Maastunnels 1940 - Senkkasten

Nach langen Debatten, ob die Brücke oder der Tunnel die geeignetere Variante sei, entschied man sich für einen Tunnel, denn der Verkehr auf dem Wasser was inzwischen so dicht wie auf der Straße. Da der Übergang zwischen einigen stark frequentierten Häfen vorgesehen war, erschien der Tunnel die bessere Lösung. Eine Brücke hätte entweder sehr hoch sein oder mit einer Öffnung versehen werden müssen. Letzteres hätte wiederum bedeutet, daß abwechselnd der Straßen- und der Wasserverkehr blockiert wäre.

photo
Bau des Maastunnels 1940 - Tunnelröhre

Der Tunnel wurde in der Senkkastenmethode angelegt. Die Segmente wurden in einem nahegelegenen Hafen gefertigt, von wo sie zur Baustelle geschleppt und abgesenkt wurden. Der Unterwasserteil des Tunnels hatte eine Länge von 550 Meter, der gesamte Tunnel, einschließlich Zufahrtsrampen maß 1070 Meter. Der Tunnel besaß vier Röhren: Zwei für den Kraftverkehr, sowie je eine für Fußgänger und Radfahrer. Letzere erreichten den Tunnel 25 Meter unter N.A.P. (Neuer Amsterdamer Pegel) über Rolltreppen, wobei Radfahrer durch Tunnel fahren durften, während Mopeds wegen der Abgase geschoben werden mußten. Mit der Eröffnung des Tunnels, dessen Ventilationstürme bald zu einem Wahrzeichen der Stadt wurden, ließen sich verschiedene Probleme gleichzeitig lösen. Zum einen besaß man nun eine weitere Verbindung zwischen den nördlichen und den südlichen Stadtteilen. Darüberhinaus wurde der Austausch zwischen den Häfen auf beiden Seiten viel bequemer. Und drittens trug der Tunnel zur Integration Rotterdams in der Region bei, indem er den Transit zwischen Den Haag und Antwerpen erleichterte.

photo
Tunnelröhre
©2019 ultramarin.nl