Köln
 
Severinsbrücke
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Severinsbrücke
Nicht lange nach dem Ende des Krieges waren alle Kölner Brücken wieder aufgebaut worden. Allerdings hatte die Stadt in den Wirtschaftswunderjahren bald mit einem Verkehrsaufkommen zu tun, zu dessen Organisation und Bewältigung 1956 ein Generalverkehrsplan aufgestellt wurde, in dem der Autoverkehr eine zentrale Rolle spielte. Schon 1954 hatte der Rat der Stadt den Bau der Severinsbrücke als ersten neuen Rheinübergang nach dem Krieg beschlossen, der - zusammen mit der ebenfalls neu zu errichtenden Zoobrücke - eine wichtige Rolle in dem Plan spielen sollte. Schon gleich nach der Aufstellung des Generalplans begannen im Mai 1956 die Bauarbeiten.
Die Severinsbrücke (benannt nach dem Hl. Severin (um 330-400), dritter Kölner Bischof und Schutzpatron der Stadt) stellte besondere Anforderungen an die Querung, die an dieser Stelle sowohl den Strom als auch den Deutzer Hafen mit seinem Kai (rechtsrheinisch) als auch den Rheinauhafen (linksrheinisch) zu überwinden hatte, bei entsprechenden Durchfahrthöhen für Küstenmotorschiffe, die zu dieser Zeit den Kölner Hafen anliefen. Die Konstruktion sollte daher mit einem einzigen Pfeiler im Strombereich auskommen. Bei der Vergabe des Auftrags entschied man sich für den Entwurf einer Schrägseilbrücke des im Brückenbau erfahrenen Bauingenieurs Frank Leonhardt dessen Zusammenarbeit mit dem Kölner Architekten Gerd Lohmer sich schon beim Bau der neuen Deutzer Brücke bewährt hatte.

Der erste, unausgeführte Entwurf für eine Schrägseilbrücke war schon 1948 für die Erneuerung der Mülheimer Brücke vorgelegt worden. Erstmals verwirklicht wurde das Schrägseilprinzip 1955 durch ein deutsches Unternehmen in Schweden (Strömsund Brücke), und das früheste Beispiel in Deutschland war die Theodor-Heuss-Brücke (1953-57) in Düsseldorf. Es war der Pionierbau einer eindrucksvollen Familie von Schrägseilbrücken, die, gestaltet von Friedrich Tamms, den Rhein bei Düsseldorf überspannen. Durch die Severinsbrücke (1956-59) erhielt Köln seine erste Schrägseilbrücke. Nach einem Wettbewerb war erneut Gerd Lohmer der Architekt. Die Entscheidung für eine Schrägseilbrücke an dieser Stelle war nicht allein wirtschaftlich motiviert. Man wollte mit einer asymmetrischen Lösung, mit einem Einzelpylon am rechten Rheinufer, einen Kontrapunkt (so auch der Deckname für Lohmers Entwurf im Wettbewerb) in der Silhouette der Stadt zu den zahlreichen. Kirchentürmen und besonders zu den Domtürmen am Westufer des Rheins schaffen.

Mit gleichzeitiger Überbrückung der Hafeneinfahrt zum Deutzer Hafen und des Rheinauhafens hat die Severinsbrücke eine Spannweite von 334 Metern. Die Fahrbahn ist an einem einzigen Pylon in A-Form auf­gehängt. Die patentverschlossenen Seile verbinden wie zwei Strahlenbündel den Pylonenkopf mit der Fahrbahn. Die Fahrbahn selbst ist als Kastenträger mit zwei separaten Kammern ausgebildet.
Erneut beweist die Baugeschichte der Severinsbrücke die bei allen Kölner Rheinbrücken erkennbare Ver­antwortlichkeit der Planer und Bauherren für die Stadtsilhouette. Die Einpassung wurde hier jedoch we­niger durch Unterordnung wie noch bei der Deutzer Brücke, sondern durch Schöpfung einer neuen Domi­nante geschaffen. Die größere Souveränität gegenüber der Geschichtlichkeit der Stadt kam übrigens auch im Abbruch ganzer Hauszeilen und blöcke im Severinsviertel zum Ausdruck, um die Zu- und Abfahrten zur neuen Brücke zu ermöglichen." (Walter Buschmann, Die Rheinbrücken von Köln)

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Severinsbrücke
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Senkkasten der Severinsbrücke

Am Morgen des 21. September 1956 ereignet sich im Senkkasten bei der Vorbereitung zum Bau des Pfeilers der Severinsbrücke ein Unglück, als Arbeiter Schalungsteile entfernen und Betongemisch auf sie einstürzt. Fünf Arbeiter werden tot geborgen. Bis zum gegenwärtigen Tag kursieren Gerüchte, daß möglicherweise weitere Arbeiter, bei denen es sich auch um Arbeitsemigranten gehandelt haben soll,  im Pfeiler begraben liegen.

zeichnung
Senkkasten
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