Die Entscheidung fiel auf eine in sich verankerte Kabelhängebrücke, die mit einer mittleren Stromöffnung von 315 m damals die weitestgespannte Brücke
des Kontinents war. Die Einordnung des Bauwerkes ins Stadtbild, die Freihaltung des Lichtraumes von zur Brücke senkrecht verlaufenden Strahlen und die lichte
Durchfahrtshöhe der Schiffahrt bestimmten wesentlich die Ausführung. Im Brückenquerschnitt waren Verkehrsraum für die Stadtschnellbahnen, Straße, Rad- und
Fußgängerverkehr vorgesehen, so daß sich die Brückenbreite zwischen den Geländern zu 30,55 m ergab. An die Strombrücke mit 91,03 - 315,00 - 91,03 m
Stützweite schließen sich linksrheinisch zwei Flutbrücken mit je 52,10 m und jenseits des Hochwasserdeiches die Vorlandbrücken mit zwei geraden Öffnungen
von je 23,20 m und zwei schiefe Öffnungen i.M. 22,04 m und 26,01 m Stützweite an. Die statische Berechnung wurde nach den einschlägigen Vorschriften
aufgestellt und wies keine Besonderheiten auf. Bei der Erstellung der Unterbauten für die Strombrücke mußten die aussergewöhnlich hohen Druckkräfte bei
beiden Pylonenfüße (16814 Mp) und die in den Ankerpfeilern (Widerlager) auftretenden Zugkräfte beachtet werden. Durch die gewählten Abmessungen, das
verwendete Material und die Anordnung von Ballastbeton in die Stahlkonstruktion konnten diese Kräfte aufgenommen werden.
Die Besonderheiten der Stahlkonstruktion [...] sind in der aufgeführten Literatur eingehend beschrieben. Bei der Werkstattbearbeitung stellten die
Herstellung der Tragkabel, Kabelschellen, Umlenk- und Sattellager und der Gelenke besondere Anforderungen an Einrichtungen und Bearbeitung. Im Gegensatz
zu der normalen Hängebrückenmontage mußten zunächst der Versteifungsträger, die Fahrbahn und Verbände montiert werden, bevor die Montage der Pylonen und
Aufhängung durchgeführt werden konnte. Der Zusammenbau des Versteifungsträgers geschah in den Seitenöffnungen und den seitlichen Dritteln der Mittelöffnung
auf hölzernen Rüstungen. Anschließend wurde die restliche Öffnung von rd. 104 m Länge von beiden Seiten frei vorgebaut. Die Pylonen wurden von stählernen
Gerüsten aus montiert und die Seile, Schellen und Hängestangen angebracht. Zwecks Verbindung der Hängestangen mit dem Versteifungsträger wurden diese
zunächst überhöht montiert und später abgesenkt.
Trotz Behinderung der Montage durch Hochwasser, Streik und lang anhaltender Frost im Anfang des Jahres 1929 konnte das Bauwerk 28 Monate nach
Auftragserteilung dem Verkehr übergeben werden.