Bereits vor dem ersten Weltkrieg bestanden Projekte, eine zweite feste Straßenbrücke bei Düsseldorf über den Rhein zu bauen. Beim Umbau der alten Eisenbahnbrücke bei Hamm planten die Städte Düsseldorf und Neuß an dieser Stelle auch eine Brücke für den allgemeinen Verkehr zu errichten. Die wachsende Bedeutung der Stadt Düsseldorf als Sitz großer industrieller Verbände, die lebhafte Verkehrssteigerung und die immer enger werdenden Verkehrsbeziehungen zwischen Düsseldorf und Neuß forderten immer dringlicher eine Lösung. Gleichzeitig mit den Verbreiterungsarbeiten an der Oberkasseler Brücke wurden die Vorarbeiten für den Bau einer neuen Brücke durchgeführt. Die Lage für die Finanzierung des Bauwerkes war gerade in dieser Zeit verhältnismäßig günstig. Der Gesellschaftsvertrag zwischen den Städten Düsseldorf und Neuß und der Rheinischen Bahngesellschaft ermächtigte die Bahngesellschaft, die weiteren Vorarbeiten durchzuführen.
Nach eingehender Prüfung der Gelände- und Stromverhältnisse sowie der Schiffahrtsbelange wurde nach Übereinkunft mit der Stadt Neuß die Lage der neuen Brücke kurz unterhalb der starken Rheinkrümmung bei Grimlinghausen gewählt. Die unsymmetrische Lage des Hauptfahrwassers zum Strom und die notwendige volle Überspannung bedingten eine Hauptöffnung der Strombrücke von rd. 200 m, der rechtsrheinisch eine Nebenöffnung über Wasser von rd. 100 m folgt. Die äußere Wirkung und Forderungen der Strombaubehörde bestimmten die übrige Brückenaufteilung bis zu den Banndeichen. Zur Verbesserung des Hochwasserabflusses erhielten einige Pfeiler eine zur Brückenachse um 77° gedrehte Stellung. Somit ergibt sich die auf der Brückenkarte dargestellte Längsaufteilung der Gesamtbrücke.