Unter Berücksichtigung einer noch ausreichenden Schiffahrtsöffnung
Und der Stahlknappheit wählte man eine durchlaufende
Fachwerkträgerbrücke mit einer größten Stützweite von 94,50 m. Zwischen
den vorhandenen Pfeilern der alten Brücke wurden zu diesem Zweck je ein
Zwischenpfeiler angeordnet.
Vor den Gründungsarbeiten an den neuen Zwischenpfeilern beseitigte
man die im Rhein liegenden Trümmer der alten Brücke. Durch die
Verbindung von Flach- und Pfahlgründung konnten die Pfeiler schnell und
trotzdem sicher gegründet werden. Eine Stahlstützenkonstruktion bildete
den oberen Abschluß der Pfeiler, auf welche sich der Überbau absetzte.
Mit besonderer Genehmigung erhielt die Fahrbahn eine nutzbare Breite von
8,50 m und ermöglichte eine Überführung der Straßenbahn. Außerhalb der
Hauptträger wurden auf jede Seite noch Fußwege angeordnet. Die
Haupttragkonstruktion war ein parallelgurtiger durchlaufender
Fachwerkbalken mit steigenden und fallenden Diagonalen.
Die Berechnung und konstruktive Bearbeitung der Ausführung wies keine
Besonderheiten auf.
Da für die Montage der Überbauten kein Freivorbau und kein
Zusammenbau auf Hilfsgerüsten möglich war, entschied man sich für ein
Verschieben der vormontierten Brückenabschnitte unter Verwendung von
entsprechenden Montagehilfsgeräten, wie Vorbauschnabel,
Untergurtversteifungen und Untergurtverschubkonstruktionen sowie
Hauptträgerüberspannungen. Der Vorbau erfolgte von beiden Rheinseiten
und schloß mit dem Freivorbau von drei Feldern neben dem Mittelpfeiler
ab.
Die Vorlandbrücken mußten für die neuen Verkehrslasten verstärkt
werden. Zu diesem Zwecke wurde die Tragkonstruktion entlastet und unter
großen Schwierigkeiten und Zeitaufwand, die bereits im Jahre 1926
verstärkte Konstruktion durch Verstärkungsträger und Lamellen den
statischen Erfordernissen angepaßt.
Diese Brücke war zum Zeitpunkt der Fertigstellung im Mai 1948 der
einzigste Rheinübergang zwischen Köln und Wesel, nachdem am 30.12.1947
die
Freeman- Brücke infolge Schiffskollision eingestürzt war.
Das als Dauerbehelfsbrücke gedachte Bauwerk, das auch architektonisch
gesehen eine befriedigende Lösung darstellte, bildete eine wichtige
Verbindung zwischen dem rechtsrheinischen Industriegebiet und dem
linksrheinisch gelegenen Hinterland."