"Bereits 5 Jahre nach Inbetriebnahme einer leistungsfähigen Eisenbahnfähre zwischen Duisburg-Hochfeld und Rheinhausen mußte diese gegen eine feste Brücke ausgewechselt werden. Der steigende Verbrauch und das stetige Wachsen der Förderung von Ruhrkohle bestimmten die Notwendigkeit des Brückenbaus. Diese Gründe waren auch ausschlaggebend für die Lage der Brücke.
Da die Planung, der Entwurf und die Ausführung in den Händen der Rheinischen Bahngesellschaft lag, wählte man die gleiche Durchbildung der Eisenkonstruktion wie bei der 10 Jahre vorher erbauten und sich bewährten Brücke bei Koblenz-Pfaffendorf. Ein Vergleich aller bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erbauten Brücken zeigt, daß am Mittel- und Niederrhein die Stützweiten der Stromöffnungen ungefähr gleich sind. Für die Festlegung der Öffnungen waren die Abmessungen der Rheinflöße maßgebend, die bei einer Breite von 70 m eine Durchfahrtsöffnung von rd. 90 m benötigten. An die Stromöffnungen der Hochfelder-Brücke schließen weitere Überbauten an, von denen je eine auf jeder Seite aus militärischen Gründen als Drehbrücke ausgebildet war. Es schlossen sich linksrheinisch 16 Öffnungen von je 15,69 m Stützweite und rechtsrheinisch 6 Öffnungen gleicher Stützweite aus Ziegelsteinmauerwerk an. Die Strombrücke hatte eine Länge von 434 m und die Gesamtlänge des Brückenbauwerks betrug 934 m. Das Vorhandensein gleichen Baugrundes führte auch zu der gleichen Gründungsart und Ausführung der Widerlager und Pfeiler wie bei der Koblenzer Brücke. [...]
Die 4 Stromöffnungen mit einer Stützweite von je 98,08 m und einer Pfeilhöhe von 7,98 m entsprachen in Statik, Konstruktion, Ausführung und Montage den Überbauten der Pfaffendorfer Brücke. Die Eisenkonstruktion jeder Öffnung bestand aus 3 Zweigelenkbogen, zwei äuTJeren und einem mittleren. Der mittlere Bogen durchschnitt die Fahrbahn, deshalb wurden die Gleise an den Enden der Brücke von 3,60 m auf 5,00 m auseinandergezogen. Die äußeren Bogen trugen je einen 1,00 m breiten Fußweg auf den Konsolen. Die Gurtungen waren parallel und die Füllungsstäbe standen senkrecht und diagonal.
Die Lieferung und Aufstellung der Eisenkonstruktion war durch einen Vertrag vom 21.März 1872 "den Herren Jacobi, Haniel und Huyssen" der Gutehoffnungshütte in Sterkrade übertragen worden. Die Arbeiten am Überbau wurden am 5. März 1873 begonnen.