Boosenburg
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  Boosenburg - Rüdesheim  
  Stich: William Anderson 1840  
 

Im Jahr 500 n.C. siedelten sich die Franken im Rheingau an und gaben dem heutigen Rüdesheim den Namen Ruodinesheim, nach einem Franken Ruodin, der hier seßhaft wurde.
Aus dem Mittelalter sind im Ort die Reste zweier Burgen erhalten: Die Oberburg erhob sich am Ende des sog. Kaufmannsweges, der - bei Lorch abzweigend - um das enge, gefahrvolle Binger Loch herumführte. Die Burg befand sich seit Ende des 12. Jhdts. bis ins letzte Viertel des 15. Jhdts. im Besitz der 'Füchse'.
Überliefert ist für das Jahr 1196 ein Ritter namens Embricho, ein vermögender Patriarch der 'Voiss' oder 'Foys', wie man die Füchse in Rüdesheim nannte, welcher dort seine zahlreiche Nachkommenschaft um sich versammelte. 1227 vermachte er Burghaus und Turm seinem ältesten Sohn und verfügte, daß nach dessen Tod der Erbe ungeschmälert in die alten Rechte und Pflichten eintreten müsse. 1407 starb jedoch der letzte Nachkomme dieser Linie, wodurch die Burg an die Brömser überging, einer Nebenlinie Füchse, die auf der weiter zum Ufer hin liegenden Niederburg saß.
Von 1474 bis 1830 befand sich die Burg im Besitz der Fürsten Boos von Waldeck, worauf der Name Boosenburg zurückgeht. Die Burg wurde schließlich 1836 niedergelegt. Lediglich der Turm blieb erhalten, wurde wurde erhöht und mit neugotischen Zinnen versehen. 1860 erwarb der Weinhändler Baptist Sturm das Gebäude und verwandelte den Graben in ein Gewölbe für seinen Weinkeller. Seine Witwe ließ nach Entwürfen des Architekten Franz Schädel 1872 eine neugotische Villa errichten. Seit 1938 ist die Burg im Besitz der Weinkellerei Carl Jungder.

 
EN    
  In 500 AD the Franconians settled in the region along the Rhine between Mayence/Wiesbaden and Bingen/Rüdesheim, known as the Rheingau and gave the place at the entrance to the Rhine valley the name of Ruodin, i.e. Ruodin's home or Rüdesheim.
The town - once notoriously famous for elderly binge drinkers - is the site of two medieval ruins: The 'superior' and the 'inferior' castle. The former was situated at the end of the so-called merchant's road that served as a by-pass around the 'Binger Loch' and branched off near the town of Lorch.
The castle was owned by the 'Foxes' since the end of the 12th century who handed it down to the last of the clan. When he died in 1407 the castle was owned by an offshoot who resided within calling distance in the Brömserburg. In 1474 the property changed hands again when it was purchased by the noble family Boos von Waldeck who gave it their name. The family kept it for a very long time until 1836 when the greater part of it was demolished. In 1860 the wine merchant Baptist Sturm bought the remaining tower that had been heightened and furnished with pinnacles. He also covered the moat and turned it into a wine cellar. After his death his widow commissioned the architect Franz Schädel to build a neogothic villa around it in 1872. Since 1938 house and tower are owned by the wine cellars of Carl Jungder.
 
     
 
 
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