Duisburger Häfen
 
778,^10 L Hafen Diergardt-Mevissen  
 
photo Hafen Diergardt (1935)
 
 

Der Kohlenhafen der Gewerkschaft Mevissen (km 778,1) gehört zu den linksrheinischen Privathäfen im Bereich der Duisburger Reede und diente ausschließlich dem Versand der eigenen Kohle. Die Kohle wurde von den Rheinhausener Schächten in Spezialkübelwagen angefahren, die auf zwei parallelen Abstellgleisen für die Verladung bereitgestellt wurden. Die Verladestelle entstand 1913 und wurde 1928 bis 1930 umgebaut. Das Hafenbecken, das heute von der Fa. Nolden als Reparaturwerft genutzt wird, befindet sich im Hang des Essenberger Ufers, wo man eine Einbuchtung durch ein Leitwerk gegen den Strom abgetrennt hatte. Die 200m lange, hochwassersichere Kaimauer wurde als Senkbrunnengründung mit Gewölben angelegt, die auf Bergsenkungsschäden berechnet wurde. Zwei elektrische Portaldrehkrane - wovon 1 Wippkran - von je 11t Tragkraft mit einer Ausladung von 27m bzw. 21 m leisteten 3500t pro Tag. Diese Anlagen wurden bald nachdem die Förderung in den sechziger Jahren eingestellt worden war, zusammen mit den Tagesanlagen der Zechen abgebaut, so daß heute nur noch die Kaimauer mit den Gewölbebögen stehengeblieben ist.

 
 
photo Zeche Diergardt
 

Nachdem Franz Haniel 1851 eine Konzession zur Ausbeutung eines Felds von rd.90m2 auf dem linken Rheinufer erfolgreich beantragt hatte und wegen des Umfangs Kritik in den betreffenden Gemeinden laut wurde, traten, von Haniels Unternehmen ermutigt, in unmittelbarer Nachbarschaft Konkurrenten auf den Plan. Eine vierköpfige Arbeitsgemeinschaft linksrheinischer Unternehmer mit dem Viersener Kommerzienrat Friedrich Diergardt und dem Präsidenten der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft in Köln, Gustav Mevissen wurde in einer Tiefe von 80m fündig und erhielt am 16.1.1857 vom Königl.Preußischen Bergamt die Konzession über das Feld Diergardt in den in Artikel 2 des Vertrags festgelegten Grenzen:

"Gegen Norden: von dem Puncte C, dem Ausflusse des Baches Benke in den Rhein, eine gerade Linie bis zu dem Puncte D, wo die nördliche Verlängerung der über die Rumeler Windmühle und den Bodberger Kirchturm gezogene gerade Linie den Kendelgraben im Schwafheimer Bruche trifft.
Gegen Westen: von dem Puncte D eine gerade Linie über die Rumeler Windmühle und die Kirchturmspitze von Bodberg bis an das linke Rheinufer Punct L.
Gegen Süden und Osten: von dem Puncte L das linke Rheinufer entlang bis zum Anfangspuncte C.
Überall, wo es für nöthig erachtet wird, sollen in einer Frist von sechs Monaten, auf Kosten der Concessionairs, unter Aufsicht des Königlichen Bergamts, dauerhafte und kenntlich Lochsteine gesetzt werden."

 
 
photo Diergardt Verladestelle im Parallelhafen (1935)
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