Maeslantkering
     
   
  Maeslantkering im geschlossenen Zustand  
  photo: Rijkswaterstaat  
 

Jahrhundertelang mußten die Häfen im Delta von Rhein, Maas und Schelde mit verheerenden Überflutungen sowohl von See her als auch durch die Ströme rechnen. Sogar unter weniger katastrophalen Bedingungen führte der natürliche Wechsel der Gezeiten zu beständigen Verlagerungen der Wasserläufe, die zum Teil verlandeten, während anderer wiederum durchgespült und schiffbar wurden. Selbst die großen Häfen von Amsterdam und Rotterdam hatten mit diesem Problem zu kämpfen, das die Wirtschaft einer wohlhabenden Stadt innerhalb weniger Jahre auf dem Trocknen sitzen lassen konnte.
Eine Lösung, den Hafen offen zu halten, bestand darin, den Fahrweg auszubaggern. In Zeiten, da dies von Hand und mit Schöpfeimern geschah, war das eine mühsame Arbeit. Eine Alternative war das Eindeichen der Häfen und das Regulieren der Strömungen. Für Rotterdam erschien dies ebenfalls nicht praktizierbar. Es gab zu viele Zuflüsse und Verbindungen zur See, um alle kontrollieren zu können. Wenn selbst der Bau des Nieuwe Waterweg zu seiner Zeit als gewagtes Vorhaben galt, wie gewagt mußte erst der Versuch erscheinen, Rotterdam frei von Gezeitenströmen zu halten?
Der 21 Februar 1953 zwang die Autoritäten indes zu neuen vollkommen Überlegungen. Nur zwanzig Tage, das Land zwischen Rotterdam und Antwerpen zum Opfer einer gewaltigen Flutkatastrophe wurde, wurde die Deltakommission eingesetzt. Für sie gab es nur eine Alternative: Entweder die Verwandlung der Inseln in eine riesige Zitadelle gegen zukünftige Fluten durch den Bau von 700 Kilometer Deichen. Oder den Abschluß des gesamten Gebiets gegen die See mit Hilfe einer künstlichen Küstenlinie, Schleusen und Hilfsdämmen im Hinterland.

Von oben gesehen ist die Maeslantkering im Nieuwe Waterweg lediglich der Punkt über dem I der Deltawerke, die das Land gegen die Willkür der See schützen muß, nicht nur gedacht, um die Provinzen von Seeland und Südholland gegen die Gezeiten zu schützen, sondern auch, um der künftigen Erhöhung des Meeresspiegels Rechnung zu tragen.
Die Maeslantkering ist ein Bestandteil eines Schutzsystems für den Europoort. Das System umfaßt daneben ein Sperrwehr im Hartelkanal und verstärkte Deiche zwischen den beweglichen Sperrwerken und dem Seedeich bei Hoek van Holland.
Vom Wasser aus ist die Maeslantkering unscheinbar, ein Rohrgerüst, das sich ins Ufer einfügt. Um ihr Konstruktion in ihrem Umfang würdigen zu können, muß man sie aus der Luft betrachten. Sie besteht aus zwei kreisförmigen Segmenten am Ende einer drehbaren Rohrkonstruktion, die sich im Fall einer Sturmflug zur Mitte hin presents itself as a rather inconspicuous tube lattice structure embedded in the embankment. To be able to appreciate the construction of the Maeslantkering one has to go up in the air. It consists of two circular segments at the end of the pivot-mounted tubular structure that move towards the middle of the water in the case of a storm tide and make a barrier against the sea. With the rising tide the circular segments begin to float. In this state the segments can be moved relatively easily. Once they meet in the middle, flaps are opened and the segments filled with water. The flooded sements sink down to rest on the foundation of the water thus closing off the Maas from the incoming sea. In order to safeguard the functioning of the installation the barrage is closed once a year for test purposes.

 
       
©2009 779-shipmate