Der Leuvehaven zählt zu den ältesten Teilen des Hafens von Rotterdam. Die meisten Hafenbecken aus der Anfangszeit von Rotterdam als Hafen und Handelsplatz, dessen Geschichte ins 15. Jhdt. zurückreicht, wurden entweder wieder zugeschüttet oder veränderten ihr Aussehen über die Jahrhunderte völlig. Verglichen mit Amsterdam, Delft oder Harlem, deren historischer Stadtkern einigermaßen überdauert hat, um architektonisch Zeugnis abzulegen vom sog. Goldenen Zeitalter, vermitteln die wenigen Reste des alten Rotterdamer Hafens lediglich ein abstraktes Bild seiner glorreichen Vergangenheit. Nur dank der Tatsache, daß Wasser nicht brennt, verdanken wir, so scheint es, daß die Häfen im Zentrum der Stadt den deutschen Bombenangriff von 1940 überlebt haben, während die Viertel drumherum praktisch eingeebnet wurden, sodaß nur noch die Namen der Straßen an das erinnern, was für immer ausgelöscht wurde.
Bis zum Ende des 16. Jahrhundert war die Leuve ein Rinnsal, das nur mit flachgehenden Booten befahren werden konnte. Erst 1594 wurde die Erlaubnis erteilt, das Gewässer auszubaggern und bis zur Mündung in die Maas zu begradigen. Das Becken, das 1609 fertiggestellt wurde, hieß zunächst Nieuwe Haven, um es vom alten Hafen weiter östlich zu unterscheiden. Während indes andere 'neue Häfen' gebaut wurden, blieb dieser bis heute als Leuvehaven bekannt.