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Ein Volkspark erschien um 1911 die geeignete
Verwendung für die Auenlandschaft am rechten Rheinufer. Zwischen
Deutz im Süden und Mülheim im Norden, gegenüber der
Innenstadt, lag das Gebiet unweit von Fabriken und Arbeiterquartieren1.
Diese Idee wurde indes von einem anderen Plan durchkreuzt: 1912
begannen die Vorbereitungen für eine große Ausstellung
des Deutschen Werkbunds, eine Leistungsschau der zeitgenössischen
Architektur, die am 15. Mai 1914 - Mülheim gehörte gerade
sechs Wochen zur Stadt Köln - unter Teilnahme des Reichspräsidenten
Friedrich Ebert durch den belgische Architekt Henry van de Velde
eröffnet wurde. Rund fünfzig, eigens für diese Gelegenheit
errichtetete Musterhäusern sollten Überblick über
und Einsichten in die Form und Nutzung moderner Zweck- und Wohnbauten
aller Art vermitteln.
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Staatenhaus |
Entweder erwies sich der Optimismus der Ausstellung als unbegründet
oder ganz im Gegenteil, mußte das Alte erst mit großer
Gewalt eingerissen werden, um dem Neuen Platz zu machen - jedenfalls
fand die Schau ihr vorschnelles Ende, nachdem der deutsche Kaiser
am 31. Juli den Kriegszustand verordnet hatte.
Kriegsbedingt wird das Gelände mit seinen Bauten beschlagnahmt
und militärisch genutzt. Nach Ende des Ersten Weltkriegs besetzen
englische Truppen Köln. Die inzwischen baufälligen Gebäude
mußten von der Stadt restauriert werden, wurden aber 1920
durch ein Hochwasser stark beschädigt. Nachdem die Engländer
das Gelände geräumt hatten, wurden die Gebäude bis
auf einige Häuser des „Niederrheinischen Dorfes“
und das Teehaus abgebrochen. Die Häuser des Dorfs ließen
sich als Arbeiter-Wohnhäuser und Lagerräume nutzen. Erneut
kommt der Plan zur Sprache, das Ausstellungsgelände in einen
Volkspark zu verwandeln, wobei das Teehaus in die Planung einbezogen
wird.
Wie schon vor dem Ersten Weltkrieg kommt ein anderes Projekt zum
Zug: Auf die Gründung der Kölner Messegesellschaft 1922
folgen die umfassenden Vorbereitungen zur PRESSA 1928. Anläßlich
der Internationalen Ausstellung für Presse und das Zeitungswesen
entsteht zum Park hin das sogenannte Staatenhaus: ein hoher einstöckiger
Viertelkreis mit dem Tanzbrunnen als Zentrum. Eine monumentale Ziegelfassade
mit Kolonnaden aus quadratischen Säulen beiderseits eines bis
über das Dach reichenden Torbogens bildet den zur Parkseite
geöffneten Eingangsbereich. Den Drehpunkt des Quadranten bildet
der Tanzbrunnen.
Zum Strom hin sieht der Entwurf von Adolf Abel eine Randumbauung
vor, die von einem hohen Turm überragten Rheinhallen.
Und erneut durchkreuzt ein Krieg alle weitergehenden Pläne.
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Die Bundesgartenschau Köln 1957 war - nach Hannover, Hamburg
und Kassel - die vierte in einem Programm, das alle zwei Jahre an
einem anderen Ort veranstaltet werden sollte. Da es sich bei den
Orten um Großstädte handelte - wobei aus Mangel an geeigneten
Bewerbern einige Male die gleichen Städte zum Zug kamen - mußte
es sich bei den Anlagen um eingegrenzte Kunstlandschaften handeln,
deren räumliche und planerische Beziehung zur urbanen Umgebung
notgedrungen eng war. Die Kriegsschäden, welche die erwähnten
BuGa-Städte in besonderem Maß davongetragen hatten, waren
Mitte der fünfziger Jahre noch lange nicht beseitigt. So bot
die Gartenschau auch Gelegenheit, Trümmerbrachen zu rekultivieren
und den Menschen - vorrangig den Bürgern der Stadt - einen
lebendigen Raum zu schaffen, in dem sie sich von den alltäglichen
Zumutungen an ihre Sinnesorgane erholen konnten.
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mit der Sesselbahn zur Messe... |
Indem die BuGa dem Stadtbewohner das 'blühende Leben' wieder
nahezubringen trachtete, lieferte sie zugleich begehbare Anregungen
für die kommunale und persönliche Gestaltung der 'grünflächigen'
Zwischenräume der Miets- und Reihenhaussiedlungen, die sich
allerorts wie Flechte über die Natur ausbreiteten.
Rückblickend gaben sich die Menschen beneidenswert bescheiden:
sie ließen sich leicht unterhalten auf asphaltierten Rollschuhbahnen,
in einer Seilbahn mit Aussicht über Rhein, Stadt und Park oder
in einem Sessellift über den Köpfen der Besucher; die
Besucher waren mit Einfachem zu beeindrucken, durch klare dynamische
Formen von Pavillons und Podesten auf schlanken Stelzen; man konnte
sie aber auch hübsch aus dem Tritt bringen durch asymmetrische
Muster auf Gehwegen aus ungewohnten Materialien.
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Kaskadenbrunnen / Pergolatreppe |
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