Bis 1965 erstreckte sich hinter dem Damm, der jetzt den Nieuwe Waterweg und den Calandkanaal trennt, die große Flußinsel von Blankenburg, auch bekannt als Rozenburg. Die Insel lag zwischen zwei Armen der Maas: dem Brielsche Diep, auch bekannt als Nieuwe Maas, und dem Scheur nördlich davon. Von den beiden größeren Ansiedlungen - den Dörfern Blankenburg und Rozenburg - überdauerte nur das letzte die explosionsartige Ausbreitung des Rotterdamer Hafens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Insel bestand lediglich aus ein paar Sandbänken und Wattflächen, als es 1587 oder 1588 einem Vogelfänger verpachtet wurde, der dort ein Haus und einen Entenstall errichtete und begann, das Land einzudeichen. Er bekam bald Gesellschaft in Gestalt eines Flüchtlings aus Flandern, namens Willem Pieterszoon Moerman, später als Moerman van Blankenburg bekannt. Ein Priel, das sog. Sparregat schied Rozenburg und Blankenburg, nachdem die Inseln in der ersten Hälfte des 17. Jhdts. vereint worden waren und jede einen eigenen Polder bildete. Weil sich die Bewohner nicht auf einen Namen einigen konnten, nannte man die ganze Insel Rozenburg en Blankenburg mit Ruige- en Langeplaat", wobei mit letzteren zwei Sandbänke beiderseits der Insel gemeint waren.
Im 17. Jhdt. war die Insel noch stets dünn besiedelt. Es gab nicht einmal genug Menschen, um einen Pfarrer zu unterhalten, geschweige denn, eine eigene Kirche zu bauen. Stattdessen wohnten sie dem Gottesdienst jenseits des Brielsche Diep in Zwarte Waal bei. Seit 1644 kam der Gemeindepfarrer einmal die Woche von dort auf die Insel, um den Dienst abzuhalten. Als sich dieser Pfarrer, Pythius, 1657 zu alt fühlte, diese wöchentliche Reise auf sich zu nehmen, beschlossen die Insulaner, in eine eigene Kirche zu investieren. Während die meisten Bewohner über die Insel verstreut wohnten, sollte die Kirche in Blankenburg stehen, wo ein großer Teil von ihnen lebte und ein Hafen für die Fähre mit Nieuwesluis gebaut worden war. Mit der Kirche entstand ein Gemeindehaus und eine Schule als Mittelpunkt des künftigen Dorfs. Um 1700 wurde ein Gericht gebaut, in dem der Bürgermeister und die Abgeordneten Recht sprachen und Gäste übernachten konnten.