Rotterdam
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Calandkanaal
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Calandkanaal West-Ost-Richtung
links die zur Rozenburg-Insel gehörende, als Trenndeich ausgebildete Landzunge mit dem Scheurhaven. Am rechten Bildrand der (in Blickrichtung) 4e und 5e Petroleumhaven)

Der Caland-Kanal erhielt seinen Namen in Erinnerung und zu Ehren Pieter Calands (Zieriksee 1826-Wageningen 1902), dem Ingenieur, der im Dienst der Rijkswaterstaat für den Bau des Nieuwe Waterweg verantwortlich zeichnete.

Nach dem 2. Weltkrieg wuchs der Rotterdamer Hafen, der sich in der ersten Hälfte des Jahrhunderts schon mit Rijn-, Maas-, Waal- und Eemhaven das südliche Ufer der Nieuwe Maas bis zur Mündung der Oude Maas einverleibt hatte, erneut exponentiell. Der Bau und die Besiedlung des Botlek-Komplexes waren noch nicht richtig fertig, als der Plan aufgelegt wurde, mit dem der Hafen sich über das verfügbare Gebiet bis ans Meer ausbreiten sollte. Während man der Planung der Botlek anfangs noch Schiffe von allerhöchstens 65000 Tonnen und einem Tiefgang von 42 Fuß (14m) zugrundelegte, zeichnete sich schon während des Baus ab, daß man, ganz gleich, welche Schiffsgrößen man einplanen würde, künftig damit rechnen sollte, es künftig mit noch größeren zu tun zu haben. Die neuen Anlagen sollten daher einerseits möglichst dicht am Meer liegen, um auch den Schiffen mit den größten Abmessungen und dem größten Tiefgang einen Hafen zu bieten, ohne die Fahrrinne ausbaggern zu müssen. Zum zweiten sollten sich die See- und Binnenschiffe nicht wie bis dahin in die Quere kommen, sondern möglichst auf getrennten Wegen fahren. Also legte man für die neuen Häfen einen Seekanal an, parallel zum Nieuwe Waterweg, mit Anlege- und Umschlagstellen in Form größerer Buchten, in welche auch die ganz großen Schiffe leicht hinein- und hinausmanövrieren bzw. manövriert werden können.

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Calandkanaal - 7e Petroleumhaven,

Zur Trennung des Kanals von der Hauptwasserstraße benutzte man am westlichen Ende die Rozenburg-Insel, die wie schon beim Bau des Botlek-Hafens einen Teil ihres Gebiets opfern mußte. Nach See hin zog man die Insel zu einer langen, rd. 5,5 km langen schmalen Landzunge aus. Diese endet bei km 1029,7 beim, wo das sog. Breeddiep eine Bresche zwischen der Insel und einem Trenndeich, dem Splitsingdam bildet. Der ursprünglich 75 Meter breite, 2016 auf 350 Meter erweiterte Durchlaß bildet eine wichtige Route für den Querverkehr zwischen dem Nieuwe Waterweg und Calandkanaal, bzw. zwischen Hoek van Holland und der Maasvlakte. Ohne ihn wären die Schiffe gezwungen, den Trenndeich außen in der Maasmündung zu umfahren.

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Calandkanaal - Breeddiep (photo: De Schuttevaer)

Nach Osten endet der Kanal für die Seeschiffahrt im Britanniëhaven. Für die Binnenschiffahrt führt ein Schiffahrtskanal zur Rozenburgse Sluis, die den Calandkanaal mit dem Hartelkanaal verbindet. Die Rozenburg-Schleuse dient insbesondere den Tankschiffen, die für einen der am Calandkanaal liegenden Ölhäfen bestimmt sind.

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Calandkanaal - Rozenburgse Sluis (photo: De Schuttevaer)
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Calandkanaal
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